- Kleinere Unternehmen in Deutschland unterversichert und mit erheblichem Vertriebspotenzial für Versicherer
- Personalisierte Beratung und digitale Interaktionsmöglichkeiten für kleinere Unternehmen besonders relevant
- Relevante Mehrwertservices als Chance sich als vertrauensvolle Partner zu positionieren
Der InsurTech Hub Munich (ITHM) und die Strategieberatung Roland Berger haben gemeinsam die Studie NXT:Commercial veröffentlicht, die die Bedürfnisse und Herausforderungen des Versicherungsmarktes für kleinere Unternehmen (10 bis 49 Beschäftigte und bis zu 10 Mio. Euro Jahresumsatz) in Deutschland untersucht. Die Studie, basierend auf Befragungen von 150 Geschäftsführenden kleinerer Unternehmen und Interviews mit Verantwortlichen aus mehr als zehn Versicherungsunternehmen, geht zwei Kernfragen nach: Inwieweit werden die Grundbedürfnisse kleinerer Unternehmen von Versicherern erfüllt und können sich Versicherer durch Mehrwertservices als langfristige Partner für diese etablieren?
Unterversicherung bietet Wachstumschancen
Kleine und mittlere Unternehmen machen rund 99 % der etwa 3,4 Millionen Unternehmen in Deutschland aus und stellen für Versicherer ein bedeutendes Geschäftsfeld dar. Mit einem Fokus auf das Segment der kleineren Unternehmen identifiziert die Studie eine verbreitete Unterversicherung in diesem KMU-Segment, bedingt durch die hohe Heterogenität und variierenden Risikoprofile der Betriebe. „Dies bietet Versicherern durch spezialisierte Angebote und bedarfsgerechte Beratung ein erhebliches Wachstumspotenzial“, erklärt Claudia Fell, Partnerin und Head of Insurance DACH bei Roland Berger. „Kleinere Unternehmen wünschen sich ein maßgeschneidertes und einfach zu verstehendes Produktangebot, das umfassend gegen Risiken absichert und dabei ein faires Preis-Leistungs-Verhältnis bietet. Versicherer, die flexibel gestaltbare Produktportfolios anbieten, können sich hier deutlich von Mitbewerbern abheben.“
Persönliche Beratung bleibt Schlüsselfaktor
Ein zentrales Ergebnis der Studie: Trotz zunehmender Digitalisierung bevorzugen kleinere Unternehmen weiterhin die persönliche Beratung durch Experten. „Vertrauen und kurze Wege zum kenntnisreichen Ansprechpartner sind entscheidend“, betont Fell. Gleichzeitig wünschen sich die Unternehmen digitale Kommunikationswege mit Self-Service-Funktionen, die es ihnen auch ermöglichen, Vertragsinformationen einzusehen, Anpassungen vorzunehmen und Meldungen einzureichen. „Versicherer sollten daher ihre Vertriebsteams gezielt in branchenspezifischen Themen weiterbilden, um individuelle Kundenbedürfnisse optimal zu bedienen und Kundenportale für kleinere Unternehmen ausbauen.“
Mehrwertservices: Nähe zum Kerngeschäft entscheidend
Die Untersuchung zeigt auch, dass Mehrwertservices von kleineren Unternehmen grundsätzlich gewünscht werden. Allerdings werden diese häufig nicht intensiv genutzt. Die Studie schlussfolgert, dass Versicherer, die ein starkes Grundangebot mit gezielten Mehrwertservices verknüpfen, sich nachhaltig von der Konkurrenz differenzieren können. Der Weg zum erfolgreichen Wachstum im KMU-Segment führt über ein bedarfsorientiertes, individuell gestaltbares Produktportfolio sowie ein überzeugendes Preis-Leistungs-Verhältnis, das durch digitale und persönliche Beratungsoptionen ergänzt wird.
„Die Studie zeigt, dass für kleinere Unternehmen die persönliche Beziehung zu Vertriebspartnern weiterhin entscheidend ist. Versicherer sollten ihre Vertriebsteams gezielt weiterbilden und digitale Tools und Prozesse anbieten, um den Bedürfnissen dieser Kundengruppe gerecht zu werden. Mehrwertservices, die klar auf das Kerngeschäft abgestimmt sind, stärken die Position als vertrauensvoller Partner und fördern langfristige Kundenbindungen – eine strategische Chance in einem wachstumsstarken Marktsegment“, resümiert Joachim Ziegler, Vorstandsmitglied des InsurTech Hub Munich..
Weitere Informationen zu Studie finden Sie auf der Website von Roland Berger.